

Nach dem Verzicht der Bürgermeisterin Franka Strehse auf eine weitere Amtszeit, galt es für die SPD in Visselhövede, einen neuen Kandidaten für den Posten eines Bürgermeisters zu finden. Dass die Suche nach einem qualifizierten Kandidaten nicht einfach werden würde, war allen Beteiligten klar. Zumal die Bevölkerung in Visselhövede nach neusten Hochrechnungen auf unter 10.000 abzusinken droht. Damit würde die Besoldung des neuen Bürgermeisters um eine Gehaltsstufe absinken.
Die Vorstellung von Ralf Goebel haben wurde gut sechs Wochen vorbereitet. Seitens der SPD waren Lothar Cordts als Fraktionsvorsitzender und Torsten Burmester als Ortsvereinsvorsitzender, von der CDU Willi Bargfrede als Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands und Dieter Carstens als Fraktionsvorsitzender daran beteiligt. Auf die Person Goebel war man gekommen, weil seine Frau kürzlich ein Beerdigungsinstitut in Visselhövede eröffnet und die Familie deshalb ihren Wohnort an die Vissel verlegt hat.
In mehreren Gesprächen haben die Parteispitzen bei dem nicht parteigebundenen Kandidaten die Kompetenzen entdeckt, die das Bürgermeisteramt in unserer Stadt erfordert. Die Einigung auf eine Person wird von beiden Parteigruppierungen als große Chance und Signal an die Bevölkerung gesehen, künftig mehr Sach- als Parteipolitik in den Mittelpunkt der politischen Arbeit stellen zu wollen.
Der Kandidat, der Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Politik und Religion studiert hat, äußert sich zu seiner Kandidatur: „Als an mich herangetragen wurde, hier als Bürgermeisterkandidat anzutreten, habe ich das erst einmal vor mir hergeschoben. Aber ich merkte bald die tolle Herausforderung. Meine Aufgabe sehe ich darin, eine vernünftige Basis für die politische Arbeit zu schaffen. Dazu gehören für mich auch Wirtschaft, Vereine und das Ehrenamt. Bei den Parteien habe ich die Bereitschaft gespürt, gemeinsam etwas entwickeln zu wollen. Und dafür besteht in Visselhövede eine gute Basis. Die bisherige Stadtentwicklung ist vernünftig angelegt. Das ist ein Pfund, das nicht jede Gemeinde so hinbekommen hat. Und das Kulturangebot kann sich ohnehin sehen lassen. Deshalb hat Visselhövede zu Unrecht einen schlechten Ruf. Aber natürlich gibt noch viele Problemfelder, die ich als Team mit Rat und der Verwaltung bewältigen möchte Dass mit dem Entschuldungsbeschluss gewisse Grenzen gesetzt sind, sehe ich positiv. Es ist ein wohltuendes Signal für eine vernünftige Zukunftspolitik.“
Nach den Parteispitzen hat sich inzwischen auch der Ortsvereinsvorstand einvernehmlich geeinigt. Aber natürlich haben die Mitglieder das letzte Wort. Auf einer Mitgliederversammlung am 09. Juli 2013 werden sie um 20.00 Uhr im Café NebenAn ihr Votum abgeben. Fraktionschef Lothar Cordts Ortsvereinsvorsitzender Torsten Burmester glauben fest daran, dass die Versammlung dem Vorschlag der Parteispitze folgen wird.
Zur Person:
Ralf Goebel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er machte Wirtschaftsabitur in Rotenburg, danach eine handwerkliche Ausbildung und studierte Politik, Philosophie, Religion und Wirtschaftswissenschaften in Oldenburg. 13 Jahre war er Studienrat an der Berufsschule in Zeven und unterrichtete als Diplom-Handelslehrer am Fachgymnasium für Wirtschaft in allen Wirtschaftsfächern. Ab 1999 war Goebel stellvertretender Schulleiter an den Berufsbildenden Schulen in Bremervörde und seit 1.August 2004 ist er der Leiter der Scheeßeler Eichenschule.