SPD zur Planfeststellung „Bahnhof Visselhövede“
75 % ist besser als der aktuelle Zustand
Der Antrag der SPD-Stadtratsfraktion damals an die Verwaltung der Stadt Visselhövede war folgendes.
- Die Eingliederung und Integration (Assoziierung) in den VBN-Verkehrsbund. Dies ist nach den Wünschen des Stadtrates und der Verwaltung mit einem erträglichen jährlichen Eigenkostenanteil zu hundert Prozent erfolgt.
- Die Einrichtung von Fahrradstellplätzen mit und ohne Witterungsschutz konnte ebenfalls nach dem Umbau des Bahnhofs umgesetzt werden.
- Die Umgestaltung des Bahnhofs für eine barrierefreie Nutzbarkeit, inklusive gebührenfreier Einrichtung von Parkplätzen und Stellplätzen für Menschen mit Behinderung, konnte nicht umgesetzt werden. Es sollten Aufzüge installiert werden, um zu ermöglichen, dass FußgängerInnen mit Gehhilfen, RollstuhlfahrerInnen und Eltern mit Kindern im Kinderwagen uneingeschränkt den Bahnhof betreten und in den Zug einsteigen können.
Sicher hätten wir gerne alle im Punkt drei aufgelisteten Dinge umgesetzt bekommen. Leider ist es aber so, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Hannover nur einen Teil der Sanierung durchführen möchte.
Die Deutsche Bahn AG begründet dies wie folgt:
„Wir haben für den Umbau der Station Visselhövede verschiedene Varianten untersucht und verglichen, dabei hat sich eine Vorzugsvariante herauskristallisiert: Der heutige Zugang über die Personenunterführung würde aufgegeben, weil hier eine Nachrüstung mit Aufzügen erforderlich würde, um die behindertengerechte Erreichbarkeit sicherzustellen. Die hierfür erforderlichen Ausgaben bei der Erstellung und die laufenden Kosten stünden aber in keinem Verhältnis zu den geringen Reisendenzahlen.
Bei der jetzt präferierten Variante würden die beiden Bahnsteige gegenüber heute etwas in Richtung zum Bahnübergang verschoben werden, damit die Fußwege für die reisenden möglichst kurz werden. Eine Ausstattung mit dem Neubau der beiden Seitenbahnsteige inklusive neuen Wetterschutzhäusern, Beleuchtung und weiterer Ausstattung ist Bestandteil aller Varianten. Mit der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) haben wir diese Variante gemeinsam abgestimmt.“

Die antragstellende SPD-Stadtratsfraktion ist mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Sie stimmt der LNVG dennoch zu, dass der Fußweg und somit das Gleiswechseln nach ihrer Planung tatsächlich kürzer wäre. Laut der beigefügten Zeichnung wird der Bahnsteig in den beiden Fahrtrichtungen in Richtung Bahnübergang verlagert. Aktuell verhandelt die Verwaltung der Stadt mit dem angrenzenden Grundstückbesitzern, um ein paar Grundstückstreifen zu erwerben und so den erforderlichen Fußweg und die Bahnsteigbreite zu ermöglichen.
Wir gehen den Weg der Bahnsteigerhöhung für einen barrierefreien Einstieg mit, weil das immerhin besser ist, als der aktuelle Zustand. Wir nehmen die Lösung an, um eine Verzögerung oder Gefährdung zu verhindern.
Wer täglich erlebt, wie Reisende ganz besonders die PendlerInnen durch die „Tropfsteinhöhle“ die Treppen rauf und runter gehen müssen, um anschließend einen enorm großen Schritt in den Zug zu machen, nimmt auch diese 75%-Lösung an.
Durch den Umbau erhöht sich die Attraktivität des Bahnhofs und er sorgt für eine Entlastung der Straße. Somit wird auch die CO2-Reduktion unterstützt. Außerdem hoffen wir auf den Anstieg der Fahrgastzahlen.
Wir verfolgen selbstverständlich weiterhin unser Ziel, damit es nach 2021 keinen Stillstand gibt. Wir kämpfen weiter, für menschenwürdige Verbesserungen.
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Tam Ofori-Thomas